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      • Veröffentlicht am 2. März 2023
      • Zuletzt bearbeitet am 29. Aug. 2023
    • 6 min

    So gelingen perfekte Abschlüsse mit Silikon

    Fugen- & Fenstersilikon ist die ideale Dichtungsmasse: nahezu dauerelastisch, hitzebeständig und leicht zu verarbeiten. Wir geben Tipps, wie Sie Fenster-Wandanschlüsse abdichten, das richtige Silikon zum Überstreichen oder für Außenbereiche wählen & mehr!

    Silikon als Dichtmasse

    Was ist Silikon-Dichtmasse?

    Dichtungsfugen aus Silikon sind die am häufigsten verwendeten Werkstoffe für wasser- oder luftdichte Versiegelungen für Fenster-Wandanschlüsse und Fugen nahezu aller Art. Aufgrund seiner zähflüssigen, klebrigen Konsistenz bezeichnet man es allgemein auch als Silikonkleber. Es ist üblicherweise in Kartuschen (Quetschtuben) erhältlich, die zum manuellen Auftragen in eine Silikonpistole eingesetzt werden. Nach dem Trocknen erreicht Dichtungsmasse aus Silikon eine gummiartige Textur.

    Zu den größten Vorteilen von Dichtmasse aus Silikon gehören deren Hitzebeständigkeit und nahezu dauerelastischen Eigenschaften. Letztere können mit der Zeit nachlassen, sodass Silikonfugen von Zeit zu Zeit nachgearbeitet werden müssen, um maximale Dichtheit zu bewahren.

    In diesem Leitfaden werfen wir einen Blick auf die verschiedenen Arten von Silikon-Dichtmasse für Wände, Fliesen, Fenster und Laminat und andere Anwendungsbereiche. Darüber hinaus beantworten wir häufig gestellte Fragen zum Auftragen und zur Haltbarkeit.

    Silikon oder Acryl – was ist besser?

    Auf den ersten Blick ähneln sich Silikon und Acryl sehr stark. Dennoch gibt es einige wichtige Unterschiede.

    So ist Silikon nicht nur langlebig, sondern dichtet vor allem zuverlässiger gegen Feuchte ab. Die Verbindung zwischen Anschlüssen verhindert noch lange nach dem Austrocknen, dass Luft und Feuchtigkeit in Räume und Baumaterial eindringen.

    Die elastischen Eigenschaften von Silikonfugen gleichen mechanische Kräfte und gleichen Dehnungen und Kontraktionen aus, die im Zuge von Feuchtigkeits- und Temperaturschwankungen unvermeidlich auftreten. Überdies sind sie für äußerst hohe oder niedrige Temperaturumgebungen (von -60° bis +300° C) geeignet. Diese Eigenschaften machen Silikon zur idealen Wahl für langlebige Dichtungen und Verbindungen, besonders in Bereichen, die sehr stark den Elementen ausgesetzt sind.

    Ist Silikon überstreichbar?

    Einen nicht unerheblichen Nachteil haben Silikonfugen dennoch gegenüber Acryl: letzteres lässt sich überstreichen. Wenn die Fuge jedoch wasserundurchlässig sein soll, bleibt kaum eine Wahl. Für solche bieten die meisten Hersteller jedoch Dichtmasse mit Farbpigmenten. Alternativ existieren auch neutralere, transparente Varianten zum Verfugen von Fensterglas.

    Silikon in verschiedenen Farben

    Gut zu wissen!

    Gut zu wissen!

    Fenster-Wandanschluss abdichten? Kein Problem!

    Die hohe Dichtwirkung von Silikon ermöglicht ein luftdichtes Versiegeln der Fuge am Fenster-Wandanschluss, der sogenannten Laibung. Gerade in wie Küche und Bad ist dies wichtig, denn aus Innenräumen entweichende Luft führt zu einer erhöhten Sättigung und somit höheren Luftfeuchtigkeit, die Schimmelbefall begünstigt. Doch undichte Stellen sind mit dem bloßen Auge kaum zu erkennen. Um diese aufzuspüren, halten Sie ein Feuerzeug einige Zentimeter von der Fuge entfernt und beobachten sie, ob die Flamme sich durch den Luftzug bewegt. Ein weiterer Vorteil von Silikon: Oftmals werden in die Dichtmasse auch Fungizide beigemischt, die Schimmelwachstum zusätzlich hemmen.

    Verschiedene Arten von Silikon im Überblick

    Grundsätzlich teilt man Silikon-Dichtmittel in folgende Gruppen ein:

    • neutralhärtend (Oxim, Alkoxy und Benzamid)
    • alkalischhärtend (Amine)
    • säurehärtend (Acetoxygruppe)

    Die Mehrzahl der Silikon-Dichtungsmittelprodukte ist in der Regel vielseitig einsetzbar, doch säurehärtende Silikon-Dichtmittel zeichnen sich durch ihren leichten Essiggeruch aus und haben kürzere Trockenzeiten. Sie eignen sich hervorragend für nicht poröse Oberflächen wie glasierte Fliesen und Glas. Sie werden daher oftmals in sanitären Bereichen eingesetzt. Bei Arbeiten mit Holz oder kratzempfindlichen Kunststoffen sowie Metallen hingegen sollten Sie neutral aushärtendes Silikon verwenden, da die sauren Varianten bei direkter Anwendung auf solchen Materialien zu Korrosion führen könnten.

    Tipp: Achten Sie beim Kauf immer darauf, ob ein bestimmtes Produkt ausdrücklich als Silikondichtmittel für den Innen- oder Außenbereich vorgesehen ist. Sie sollten auch alle spezifischen Betriebstemperaturbereiche berücksichtigen, die in der Produktanleitung enthalten sind.

    Hitzebeständiges Hochtemperatur-Silikon erfüllt Brandschutzvorschriften

    Brandschutzsymbol

    Für das Erfüllen der Brandschutznormen nach DIN 4102 ist es zwingend notwendig, dass Baustoffe und -elemente nur schwer entflammbar sind. Für Silikon-Dichtmasse bedeutet dies, dass sie nicht nur extrem hitzebeständig sein muss, sondern nach Entfernen der Brandquelle von selbst erlöscht. Solches Hochtemperatur-Silikon wird ausgiebig getestet, idealerweise von einem unabhängigen Institut.

    Wie lange muss Silikon trocknen?

    RS PRO Silikon Dichtmittel

    Obwohl Silikon nach dem Aushärten sowohl in wärmeren als auch in kälteren Klimazonen lange seine Elastizität beibehält, kann das Vorhandensein übermäßiger Hitze oder Kälte während des eigentlichen Applikationsprozesses dazu führen, dass die Verbindung nicht gleichmäßig und sauber aushärtet. Dies ist ein besonders wichtiger Aspekt für Dichtungen, die vollständig wasser- oder luftdicht bleiben müssen.

    Die Aushärtungszeit hängt vom jeweiligen Produkt ab und wird vom Hersteller angegeben. Als Faustregel gilt: Ausgehend von einer Raumtemperatur von 20° C und einer normalen Fugenbreite von 3 mm braucht Silikon 24 Stunden bis es völlig getrocknet ist. Pro Millimeter zusätzlicher Fugenbreite sollte man 12 Stunden mehr einrechnen. Bei 5 Millimetern kann der Aushärteprozess also bis zu zwei Tage andauern. Eine höhere Luftfeuchtigkeit verlängert die Trockenzeit ebenfalls.

    Gut zu wissen!

    Gut zu wissen!

    Silikon zum leichteren Verarbeiten verdünnen

    Für kleinere Korrekturen kann es erforderlich sein Silikon zu verdünnen. Am einfachsten ist dies bei Dichtmitteln auf Wasserbasis. Dieses kann man im feuchten Zustand durch Zugabe von etwas Wasser zusätzlich verflüssigen. Bei anderen Silikon-Dichtmitteln sieht die Sache schon anders aus. Oftmals kann man auf Terpentin zurückgreifen oder auf spezielle Verdünnungsmittel. Beachten Sie dabei, dass ein Verdünnen die Trockenzeit wesentlich verlängert.

    Häufig gestellte Fragen

    Wie lange ist Silikon-Dichtungsmasse nach dem Öffnen haltbar und wie sollte es gelagert werden?

    Drücken Sie das Dichtmittel nach Gebrauch gerade so weit heraus, dass dieses einen Pfropfen bildet, der die Düse blockiert. Auf diese Weise bleibt die Kartusche luftdicht. Wickeln Sie anschließend ein kleines Stück luftdichte Folie um das Düsenende wickeln und befestigen Sie sie mit einem Gummiband. Dadurch verlängert sich die Haltbarkeit enorm.

    Wie entfernen Sie schwarzen Schimmel von dem Silikon?

    Die meisten Silikon Dichtmittel sind ziemlich lange gegen Schimmelbildung beständig, aber es kann insbesondere in Bereichen mit hoher Luftfeuchtigkeit vorkommen, dass Sie schwarzen Schimmel von älteren Silikondichtungen entfernen müssen. Der einfachste Weg, dies zu tun, besteht darin, ein Tuch oder Watte in dickflüssigem Haushaltsbleichmittel einzuweichen und mit diesem dann den betroffenen Bereich bedecken. Belassen Sie es/sie 15 bis 20 Stunden an Ort und Stelle.

    Hält Silikon auf Silikon?

    Mit der Zeit verliert Silikon seine Elastizität. Dann wird ein Nacharbeiten der Fuge notwendig. Dafür genügt es nicht, frisches Silikon direkt aufzutragen – die Fuge muss vorher vollständig entfernt werden. Ziehen Sie dafür die alte Dichtungsmasse zunächst grob mit dem Messer ab und entfernen Sie die Reste entweder mechanisch (z.B. mit einem Spatel) oder unter Verwendung von speziellen Lösungsmitteln entfernt werden.

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